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Was sind Faszien?
Faszien bestehen aus Bindegewebsfasern und Wasser. Die Fasern verlaufen als dreidimensionales Netz kreuz und quer durch den ganzen Körper. Dabei umschließen und verbinden sie Organe, Knochen, Bänder und Muskeln. Sie hüllen dich buchstäblich von Kopf bis Fuß ein. Durch spezifische Zusammensetzung von elastischen und festen Fasern vereinen sie Elastizität und Stabilität.
Faszien sind plastisch, das heißt sie passen sich deiner körperlichen Aktivität an.
Damit stützen Faszien nicht nur deine Körperhaltung, sie absorbieren auch mechanische Belastungen und sorgen dafür, dass Muskeln und Organe bei Bewegungen aneinander vorbeigleiten. Durch wenig Bewegung trocknen Faszien aus und die Fasern werden weniger elastisch.
Das kann zu Entzündungsprozessen und Schmerzen führen. Durch ungerichtete Vermehrung der Bindegewebsfasern bei zu wenig Bewegung verkleben die Faszienschichten und ziehen sich zusammen.
Du wirst unbeweglicher und manche Bewegungen können sogar schmerzhaft werden.
Faszien und Schmerz
Fast jeder von uns hatte schon einmal mit Nacken- oder Rückenschmerzen zu tun. Und fast jeder weiß auch, dass das etwas mit verspannter Muskulatur zu tun hat. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit.
Denn auch Faszien können sich verspannen und die enthalten sehr viel mehr Rezeptoren für Schmerzen und deine Haltung als Muskulatur. Wenn du also lange sitzt oder stehst, sendet deine Faszie Schmerzsignal an dein Gehirn, um die Muskelspannung zu erhöhen und deine Haltung zu stabilisieren. Änderst du deine Haltung über längere Zeit nicht, kommt es zu einem Teufelskreis, der in schmerzhaften Verspannungen sowohl von Faszien als auch Muskeln endet.
Muskeln schmerzen vor allem, wenn du sie anspannst. Ist der Muskel entzündet oder verletzt, lässt sich dieses Gefühl auch durch Bewegung nicht verbessern.
Faszienschmerzen fühlen sich während einer Bewegung zwar ebenfalls unangenehm an. Nach der Bewegung bist du allerdings beweglicher und fühlst dich meist besser.
Durch Faszientraining wird die Spannung in der Faszie verändert und diese sendet wieder Entspannungssignale an dein Gehirn und von dort an deine Muskulatur. Durch die Bewegung wird zusätzlich die Durchblutung angeregt, die Muskulatur gedehnt und der Zellstoffwechsel angeregt.
Faszien und Beweglichkeit
Hast du schon einmal einen Muskel gedehnt? Wahrscheinlich. Und eine Faszie? Auf jeden Fall.
Faszien ziehen sich in mehreren Schichten durch unseren gesamten Körper. Dabei folgen sie jeder deiner Bewegungen und gleiten aneinander vorbei. Durch ihre dreidimensionale Struktur verteilt sich die Spannung in verschiedene Richtungen wie in einem Spinnennetz.
Doch wie Muskeln können auch Faszien verspannen und uns in unserem Alltag beeinträchtigen. Die verschiedenen Schichten bauen mehr Bindegewebsfasern, die sich miteinander verknoten und verkleben. Sie fixieren deinen Körper und helfen ihm gegen anstrengende Körperhaltungen. So kannst du lange auf deinem Schreibtischstuhl sitzen, ohne zu ermüden. Der Preis dafür ist deine Beweglichkeit.
Durch gezieltes Dehnen und Drücken der Faszie lässt sich die Spannung wieder reduzieren. Die Zellen der Faszien entspannen sich. Das Lösen der Bindegewebsfasern dauert etwas länger und erfordert regelmäßige Bewegung.
Durch die Nutzung einer Faszienrolle hast du einen schnellen und gezielten Ausgleich für lange Tage, an denen du dich nicht so viel Bewegen kannst – für genau die Stellen, an denen du es brauchst.
Kleiner Tipp: Faszien bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Wenn du dich also mal wieder ungelenkig fühlst, greif zu einem Glas Wasser.
Regeneration
Belastung und Regenation gehören zusammen. Egal, ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder beim Sport. Denn nur wenn du dich ausreichend erholst, hast du auch genug Energie, um die nächste Herausforderung zu meistern.
Vielen Menschen fällt es im Alltag schwer, sich ausreichend zu erholen. Sie fühlen sich müde und ausgelaugt, können sich nicht richtig konzentrieren oder schlafen.
Mit gezieltem Faszientraining kannst du die Regeneration deines Körpers aktiv beschleunigen. Durch die aktive Erholung senkst du den Muskeltonus und entspannst. Die Blutkonzentration von Stresshormonen wie Cortisol, welches das Altern beschleunigt und dein Immunsystem schwächt, wird ebenfalls gesenkt.
Durch die Mobilisation des Faszien- und Muskelgewebes wird deren Durchblutung und Stoffwechsel gesteigert. Dadurch wird der eigentliche Sinn von Erholung verstärkt: dein Gewebe wieder mit Sauerstoff und Energie versorgt; Schadstoffe und Abbauprodukte werden abtransportiert und ausgeschieden.
Wenn du dich also mal nicht aufraffen kannst, ins Fitnessstudio zu gehen oder einfach einen stressigen Tag hattest, mach 15 Minuten Faszientraining und dein Tag wird gleich ganz anders aussehen.
Warum ist Beweglichkeit wichtig?
Dir fällt sicher eine Situation im Alltag ein, bei der es Vorteile hat beweglich zu sein: um bei einem zu engen Parkplatz aus dem Auto zu klettern oder das vermisste Handy hinter dem Sofa hervorzuholen.
Aber was bringt Beweglichkeit genau für deine Gesundheit? Und lohnt es sich, ab und zu etwas Zeit in seine eigene Beweglichkeit zu investieren?
Die klare Antwort – ja, auf jeden Fall.
Durch mehr Beweglichkeit lassen sich Kräfte auf Knochen, Gelenke, Bandscheiben usw. deutlich reduzieren. Durch Mobilisierung, einer steifen Brustwirbelsäule lassen sich zum Beispiel auch Schmerzen im unteren Rücken und Nacken vermindern. Auch Kopf- und Kieferschmerzen können dadurch verbessert werden. Belastungen können sich auf mehrere Strukturen und Richtungen verteilen, wodurch einzelne Strukturen nur einen Bruchteil der Belastung tragen müssen. Dadurch kannst du besonders degenerativen Erkrankungen wie Arthrose, Bandscheibenvorfällen und Verspannungen vorbeugen.
Im Alltag besonders praktisch:
Durch eine höhere Beweglichkeit hast du mehr Kraft. Wenn du einen Muskel anspannst, muss dieser gegen den Zug anderer Muskeln und des Bindegewebes arbeiten. Je geschmeidiger dein Gewebe diesem Zug folgen kann, desto mehr Energie hat der Muskel zur Ausübung seiner eigentlichen Aufgabe. Verletzung wie der Hexenschuss werden maßgelblich durch eine Störung des Bewegungsablaufes durch eingeschränkte Beweglichkeit hervorgerufen.
Insgesamt steigt dein Verletzungsrisiko stark an, wenn du unbeweglicher bist. Ein Gelenk kann sich eben nur begrenzt bewegen. Bei einem Sturz oder Unfall kann das schnell zu schweren Verletzungen führen. Gut, wenn Muskeln und Bänder nachgeben können, bevor sie reißen.
So bleiben deine Knochen in brenzligen Situationen heil und du musst dich im Alltag mit weniger Schmerzen herumschlagen.